Ein Komponist, eine Band und eine Zauberfee lassen sich freiwillig verhaften!
Der Berliner Komponist Ludger Kisters, die Sängerin Eva Vodickova aus Varnsdorf und die Band Postmodern Orchestra aus Schönbrunn werden eine Woche intensiv in der Gedenkstätte Bautzen II an einem neuen Werk zusammen arbeiten. Die Türen des „Ex-Stasi-Knast“ werden mit der Musik eingerannt und die Wände, die Geländer und die Gitter mit Video-Projektionen bezaubert.
Die Gäste erwartet eine besondere Multi-Genre-Veranstaltung extra für diesen besonderen Ort von sechs besonderen Musiker(in) ausgedacht, „zusammengebastelt“ und live aufgeführt. Herzlich willkommen!
Tickets: 15€ // ermäßigt 10€ oder via mail(at)kommenundgehen.org.
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„Kommen und Gehen“ - das Sechsstädtebundfestival! initiiert in der Gedenkstätte Bautzen eine sechs tägige schöpferische Recherche, die sich mit Musik in bewegten Zeiten beschäftigt. Ludger Kisters und das Postmodern Orchestra begeben sich in eine Gefängniszelle der Gedenkstätte Bautzen, um nach Inspiration und Kraft für Musik zu suchen. Dabei dienen ihnen Überlieferungen von Oberlausitzer Persönlichkeiten und Hinterlassenschaften ehemaliger Gefängnisinsassen als Materialquelle, wissenschaftliche Betreuung erfolgt durch die Mitarbeitenden der Gedenkstätte und die Umweltbibliothek Großhennersdorf.
Die Gefängnisse Bautzen I und Bautzen II stehen als Symbol sowohl für dunkle Kapitel im Geschichte der Stadt und der Region als auch der Menschheit insgesamt. Die Zusammenarbeit der Künstler ist auf Begegnung und Austausch angelegt: ein international arbeitender Komponist erkundet einen neuen Klangkontext, das Oberlausitzer Postmodern Orchestra setzt sich ‚als Nachfahre‘ aktiv und unkonventionell mit Kapiteln der eigenen Heimatgeschichte auseinander. Im Rahmen der Bewerbungsvorbereitungen der Stadt Zittau als Stellvertreterin des Kulturraums Oberlausitz um den Titel der Kulturhauptstadt Europas 2025 stellt dieses künstlerische Vorhaben und das "Kommen und Gehen" - Das Sechsstädtebundfestival! insgesamt beispielhaft vor, wie historisch-kulturelles Vermächtnis sowohl für die Bevölkerung als auch für Touristen aufgearbeitet und zugänglich gemacht werden kann. Die Verbindung von wissenschaftlichem und künstlerischem Zugang baut dabei Hemmschwellen ab und ermöglich eine aktive Auseinandersetzung auch mit problematischen Kapitel der Geschichte im Sinne einer ehrlichen Erinnerungskultur als Betrag zum europäischen Friedensgedanken.