Streamaufzeichnung vom 15. August 2020
Das Projekt
Schon mal was vom Sechsstädtebund gehört? Oder vom Görlitzer Convivium Musicium? Mitte des 16. Jahrhunderts vereinigten sich hier nämlich Musikfreunde in geselliger Runde. In Musik, Dialoge und Debatten wurden Kontroversen ausgetragen und Pläne geschmiedet, die über den Kreis der 'wichtigen Herren' hinaus wirkten.
Im Gegensatz zum 16. Jahrhundert sind nun im Jahr 2020 alle Geschlechter und Generationen herzlich eingeladen zum Format "Zurück in die Zukunft". Seien Sie und seid ihr willkommen zum musikalischen Gesprächssalon, durch den Anna Stiede (Politische Bildnerin und Kommunikationstrainerin) mit musikalischer Co-Moderation führen wird. Neben Ihnen und Euch begrüßen wir Salongäste aus Görlitz, aus distanzierter Nähe, und vom Freundeskreis 2025 Zittau (angefragt) und sind auf Beiträge von allen gespannt, die Lust auf solidarische und nachhaltige Zukunft haben. Gemeinsam stellen wir uns die Frage: Was kann und was soll in 100 Jahren im Internet und den Geschichtsbüchern über die Oberlausitz zu lesen sein?
Die Künstler
Als Soundsystem Schönfisch schaffen Falk Schönfelder und Chris Fisher einzigartige, atmosphärische und elektronische Klangebenen. Dabei nehmen sie musikalische Impulse aus der unmittelbaren Umgebung auf und knüpfen Verbindungen zwischen Sichtbarem und Hörbaren. Den musikalischen Gesprächssalon begleiten sie als Showband.
Anna Stiede ist der Kopf hinter dem musikalischen Gesprächssalon. Sie ist Politologin und arbeitet freiberuflich als politische Bildnerin, Kommunikationstrainerin und Italienisch-Deutsch-Übersetzerin. Dass sie in einem Land geboren wurde, das es heute nicht mehr gibt auf der Landkarte – der DDR –, begleitet sie beständig. Ihre Themen sind die Geschichten sozialer Bewegungen, Reproduktionsökonomie und Kommunikation. Sie liebt es, Menschen miteinander durch die Verbindung von Kommunikation und Geschichte in Kontakt zu bringen, um die Gegenwart zu begreifen und Zukunft zusammen zu gestalten.
Die Gäste
Jessy James La Fleur nennt sich selbst Nomadin aus Überzeugung, ist in Ostbelgien aufgewachsen und seit zwei Jahren in Görlitz und ständig in der Region. Die Wortpoetin, Spoken-Word-Künstlerin, Rapperin, Aktivistin und Unternehmerin hat schon an vielen Orten gelebt und gewirkt. Sie bietet Workshops, welche die Poesie der Straße und des Alltags mit Kreativem Schreiben und 'Performance' verbindet. Sie ist Gründerin des Start-Ups "Angeprangert! SpokenWord" und organisiert Poetry Slams in Zittau, Görlitz und Bautzen im Rahmen der "Oberlausitz:SpokenWord-Tour". Brandaktuell ist die von ihr in der Corona-Krise mit ins Leben gerufene Plattform "Kultur.Land.Schafft!", um Kulturschaffenden in der Region die Möglichkeit für Vernetzung zu bieten, um Kunst und Kultur zu produzieren oder Räume dafür zu schaffen.
Romy Schmidt ist in Löbau geboren, Regisseurin und Kuratorin. Sie arbeitet an neuen Formen der Narration für interdisziplinäre und diverse Kollektive. Dabei konzentriert sie sich mit dem von ihr mitgegründeten Kollektiv WHY NOT? auf Fragen der Sichtbarkeit und Repräsentation und auf Formen des multiperspektivischen Erzählens. Das WHY NOT? Kollektiv arbeitet dabei an der Schnittstelle von Musik-, Tanztheater und Clubkultur und versteht sich als Labor für Künstler*innen verschiedener Kunstdisziplinen. Als Regisseurin ist sie seit 2007 im deutschsprachigen Raum sowohl in der freien Szene als auch an verschiedenen Stadttheatern mit zahlreichen Inszenierungen und Performances vertreten. 2017 gewann sie den ersten Platz des Nachtkritik-Theatertreffens. Im September diesen Jahres ist das WHY NOT? KOLLEKTIV zum Festival Favoriten 2020 eingeladen. Derzeit arbeitet Romy Schmidt u.a. an der Realisierung einer Online-Plattform für einen künstlerischen Austausch, Wissenstransfer sowie eine kollektive Erinnerungsarbeit in Zusammenarbeit mit Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Journalist*innen aus der ehemaligen DDR.
Für den Salon angefragt ist außerdem der Freundeskreis 2025 Zittau.
Der Veranstaltungsort und der Kooperationspartner
Zum dritten Mal kooperieren das Fokus Festival und das "Kommen und Gehen" - Das Sechsstädtebundfestival! Wenn während eines Augustwochenendes in der Görlitzer Rabryka alles zusammenkommt, was sich soziokulturell engagiert in der Region, bringt das "Kommen und Gehen" einen Konzertbeitrag mit, in dem sich Klassik und Pop begegnen und zu Neuem vereinen.
Die Förderer
Förderung durch die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Görlitz, das Bundesprogramm "Demokratie leben!", den Landespräventionsrat Sachsen und die Stadt Görlitz
Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes