Das Programm
"Bloss, um dieses Werk hinter Museumsglas auf die Bühne zu stellen und zu sagen "so, da isses!", das war's mir irgendwie nie wert."
Um 1900 wurden Pianisten und Komponisten experimentierfreudig. Sie entwickelten neue Spieltechniken und und erforschten Klangräume jenseits des klassischen Klavierrepertoires. Kai Schumacher ist ein Experte für diese Musik, in der Fingersätze manchmal ganz überflüssig werden: Wie bei dem bekannten Werk 4'33'' von dem amerikanischen Komponisten John Cage. Kein Ton erklingt, Musiker:innen und Publikum lauschen der Stille. Das ist aber nur ein Kapitel einer spannenden Geschichte: Hast Du schon mal Minimal Music gehört? Wer war eigentlich Henry Cowell? Und was genau ist ein präpariertes Klavier?
Kai Schumacher und das "Kommen und Gehen" - Das Sechsstädtebundfestival! laden am 21. August um 12 Uhr in der Kreismusikschule Dreiländereck (Markt 4, Zittau) ein zu einer klingenden Reise für alle, die Klavier spielen, hören und lieben.
Der Eintritt ist kostenlos. Für die 80 verfügbaren Plätze können ab dem 1. August Karten online unter tickets.kommenundgehen.org reserviert werden.
Der Künstler
"Der Konzertflügel hält Schumacher nicht nur eine Tastenreihe entgegen, sondern öffnet sich wie eine Wunderkammer des Klangs, wenn er nur seinen Deckel hebt." (Klassik Critix)
Es gibt nicht viele klassische Musiker, die auf ihrem Facebook-Account ein Berliner Elektro-Punk-Album aus dem Jahre 1993 empfehlen oder den 25. Todestag von Grunge-Mastermind Kurt Cobain mit einem Link zu dessen Schlüsselsong „Lithium“ ehren. Ob Atari Teenage Riot oder Nirvana: der Pianist Kai Schumacher bewegt sich stilsicher und kenntnisreich in den unterschiedlichsten Gefilden der populären Musik.
Dabei hat der Duisburger selbst zunächt die typische Ausbildung im Klassikbetrieb durchlaufen. Nach der städtischen Musikschule besuchte er die Folkwang-Hochschule in Essen. Diese schloss Kai Schumacher 2009 in der Meisterklasse von Prof. Till Engel mit Auszeichnung ab. Vor mittlerweile zehn Jahren, direkt in seinem Abschlussjahr, nahm er sich The People United Will Never Be Defeated von Frederic Rzewski vor und wagte sich hiermit an seine erste von bisher vier Album-Einspielungen. Ein klares Statement des "Bad Boy of Music" (Klassik Critix), der seitdem wie ein musikalisch verrückter Wissenschaftler experimentiert und scheinbar unvereinbare Elemente kombiniert – mit
überraschenden Ergebnissen. Seine Solo-Performances sind pure musikalische und stilistische Alchemie, die eine berauschende Mischung aus Dadaismus und Dancefloor, Avantgarde und Popkultur bieten – und manchmal vermengt der "Punk-Pianist" (BR) sogar alles auf einmal.
Der Kooperationspartner
Die Förderer
Gefördert durch den Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien.